Allel: Unterschiedliche Zustandsformen eines Gens an einem Chromosomenlocus, entspricht einem definiertem Merkmal.

Allgemeine Vaterschaftsausschließungschance (AVACH): Statistisches Maß für die Leistungsfähigkeit eines Merkmalssystems oder einer Kombination von Merkmalssystemen;

Ausschließungschance (A): Statistische Kenngröße; bezeichnet den Anteil der Nichtväter, die aufgrund der Merkmalsverteilung von Kind und Kindesmutter von der Vaterschaft ausgeschlossen werden können.

Ausschluss: Die Konstellation der befundeten Merkmale von Kind, Mutter und Mann ist nicht mit der Vaterschaft des untersuchten Mannes vereinbar. Der untersuchte Mann besitzt das Merkmal nicht, das das Kind von seinem biologischen Vater geerbt haben muss. Die aktuell gültigen Richtlinien fordern für einen voll beweiskräftigen Ausschluss das Vorliegen von 3 Ausschluss-Konstellationen auf verschiedenen Chromosomen.

Basenpaar: (Abkürzung bp) Kleinster Baustein der DNA. Vier verschiedene Basen und deren Reihenfolge in der DNA bestimmen die genetische Information.

BSA: Bundesverband der Sachverständigen für Abstammungsgutachten e.V. (www.vaterschaftstest.de).

Chromosom: Träger der Erbsubstanz, bestehend aus vielen aufeinander folgender DNA-Einheiten. Der Mensch besitzt 44 autosomale (Körperchromosomen) und 2 geschlechtsspezifische X- bzw. Y-Chromosomen. Ein Mann besitzt die Geschlechtschromosomen XY und eine Frau XX. Die Gesamtzahl von 46 Chromosomen des Menschen, der sogenannte Chromosomensatz, ist in jeder Körperzelle, im Zellkern, enthalten. Geschlechtszellen (Samen- und Eizelle) enthalten jeweils 23 Chromosomen.

DGAB: Deutsche Gesellschaft für Abstammungsbegutachtung (www.dgab.de).

DAkkS: Deutsche Akkreditierungsstelle (www.dakks.de), existiert seit 01.01.2010 und akkreditiert als alleinige Stelle im Rahmen einer externen Überprüfung u.a. Labore/Institute, die Abstammungsgutachten erstellen, entsprechend der internationalen Norm DIN EN ISO/IEC 17025 .

Defizienzfall: Eine bzw. mehrere Personen, die in ein Gutachten einbezogen werden sollen, stehen nicht zur Verfügung.

DNA: (engl. Abk. desoxyribo-nucleic-acid, deutsch DNS Desoyribonukleinsäure); Träger der menschlichen Erbinformation. Zur Untersuchung von DNA-Merkmalen kann DNA aus allen menschlichen Körperzellen isoliert werden.

Gen: Ein definierte DNA-Sequenz, die ein bestimmtes Erbmerkmal bestimmt.

Gendiagnostikgesetz (GenDG): Grundsätzliche Neuregelungen bzgl. Abstammungsgutachten, teilweise 2010 und 2011 in Kraft getreten (www.gesetze-im-internet.de/gendg/index.html).

GEKO: Gendiagnostik-Kommission erstellt zukünftig dem GenDG entsprechend Richtlinien und Qualitätskriterien für Sachverständige für Abstammungsgutachten (www.rki.de).

KFQA (Kommission zur Feststellung der Qualifikation von Abstammungsgutachtern; www.kfqa.de) Nach den aktuell gültigen Richtlinien eingerichtete Kommission, der die Prüfung der wissenschaftlichen und praktischen Qualifikation von Gutachtern obliegt. Vergibt Prüfzeichen nach erfolgreicher Prüfung.

Leitlinien: Ergänzung der Richtlinien für die Erstattung von Abstammungsgutachten (herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Abstammungsbegutachtung im Juni 2008, siehe www.dgab.de)

Merkmal: Jeder Mensch besitzt grundsätzlich an jedem Genort zwei Merkmale, ein mütterliches und ein väterliches; als Befund wird stets das Erscheinungsbild aus diesen beiden Merkmalen angegeben.

Merkmalssystem: In einem Merkmalsystem lassen sich für verschiedene Menschen verschiedene Eigenschaften (Merkmale) nachweisen (das System ist polymorph).

Mutation: Erkennbare Veränderung von Erbanlagen.

Mutationsrate: Wahrscheinlichkeit, mit der bei der Vererbung (Reifeteilung) eine Mutation in einem Merkmalsystem auftritt.

PCR: (engl. Abk. für Polymerase-chain-reaction, deutsch Polymerase-Kettenreaktion) Molekularbiologisches Verfahren, um kleinste Mengen von DNA zu vervielfachen. Durch Einsatz geeigneter Primer („Schlüssel“, die nur an einem genau bekannten Ort der DNA „passen“) ist es möglich, gezielt nur einen Abschnitt der DNA zu vermehren, auf dem sich ein Merkmalssystem befindet [PCR-System].

Polymorphismus: Gleichzeitiges Vorkommen unterschiedlicher Allele an einem Genort in der Bevölkerung.

Richtlinien: R. für die Erstattung von Abstammungsgutachten, herausgegeben von der Bundesärztekammer und dem Robert-Koch-Institut; letzte Fassung vom März 2002; beschreibt die Anforderungen an Gutachter, Labor, zu untersuchende Systeme, Qualitätssicherung und Auswertung der Befunde.

STR: ( engl. Abk. Short Tandem Repeat) Es handelt sich um Merkmalsysteme, deren Merkmale durch die Häufigkeit eines sich wiederholenden DNA-Musters definiert werden. Als Befund wird die Zahl der Wiederholungen (engl. Repeats) angegeben.

Vaterschaftswahrscheinlichkeit (W-Wert): Statistische Maßzahl, die zusätzlich zu oder an Stelle der Ausschließungschance verwendet wird. Ein W-Wert von mehr als 99,9% erlaubt die Feststellung: Vaterschaft praktisch erwiesen.

X-chromosomale STRs: Auf den X-Chromosomen lokalisierte Merkmalssysteme.

Y-chromosomale STRs: Auf dem männlichen Y-Chromosom lokalisierte Merkmalssysteme, die die Eigenschaft haben, in männlicher Linie auch über mehrere Generationen identisch vererbt zu werden (abgesehen von seltenen Mutationen).

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